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Kompetenzen als Erfolgsfaktor

1 Was sind Kompetenzen? Werden Mitarbeiter nach den Kompetenzen ihres Unternehmens befragt, kommt es häufig zu sehr unterschiedlichen Meinungen. Sicherlich spielt hier die teilweise nur unklare Definition von Kompetenzen eine Rolle. Aus betriebswirtschaftlicher Perspektive werden Kompetenzen insbesondere in der Ressourcen-orientierten Forschung beschrieben. Innerhalb dieses Theoriebereichs ist weiterhin der Competence Based View (CBV) verankert. Aufbauend auf dem CBV kann eine Kompetenz vereinfacht als wiederholbare Fähigkeit der gewinnbringenden Nutzung von Ressourcen definiert werden. Kompetenzen untergliedern sich weiterhin etwa hinsichtlich der Ausprägung sowie des Beitrags zur Leistungserstellung in Kern-, Neben- und Zukunftskompetenzen.

2 Analyse und Kategorisierung von Kompetenzen Die Leistungen eines Unternehmens können der Kompetenzanalyse als Ausgangspunkt dienen. Hierzu werden im ersten Schritt Produkte sowie die dazu notwendigen Fähigkeiten ermittelt. Bei einem Automobilzulieferer könnten beispielsweise die Produkte bzw. Produktgruppen (i) Klimamodule, (ii) innovative Leuchtmittel und (iii) Steuergeräte als Basis dienen. Die zur Herstellung der jeweiligen Produkte notwendigen übergreifenden Kompetenzen liegen dann etwa im Bereich (i) der Klimatechnik, (ii) der Elektrotechnik sowie (iii) der Lichttechnik. So ergibt sich abgeleitet aus den Produkten eine erste Kompetenzübersicht.

Zur Kategorisierung der Kompetenzen werden im zweiten Schritt die Erlöse der Produkte bzw. Produktgruppen bestimmt und mit der Kompetenzübersicht abgeglichen. Trägt eine Kompetenz etwa maßgeblich zum umsatzstärksten Produkt bei, so kann diese Kompetenz als Kernkompetenz angesehen werden. Kommt eine weitere Kompetenz zu einem geringen Grad bzw. nur in umsatzschwachen Produkten zum Einsatz, handelt es sich um eine Nebenkompetenz. Kompetenzen, die hauptsächlich in Neuprodukte einfließen, können entsprechend als Zukunftskompetenzen bezeichnet werden.

3 Kompetenzanalyse als strategisches Instrument Die Ergebnisse bilden die Basis zur Unternehmenssteuerung aus Kompetenzperspektive. Insbesondere hinsichtlich der Kernkompetenzen erscheint es sinnvoll, kontinuierlich Technologiefrühaufklärung zu betreiben. Intensives Beharren auf Kernkompetenzen haben bereits einige Unternehmen wie etwa Kodak in die Insolvenz geführt. Nebenkompetenzen können eventuell zu Kernkompetenzen überführt oder ausgelagert werden. Im Hinblick auf die stets wachsende Notwendigkeit von Innovation erscheint weiterhin ein Fokus auf Zukunftskompetenzen von Bedeutung zu sein. Verfügt ein Unternehmen etwa über keine Zukunftskompetenzen, stellst sich die Frage der Zukunftsfähigkeit. Weiterhin ist diesbezüglich empfehlenswert, vorhandene Zukunftskompetenzen auf Markttauglichkeit zu prüfen, da die zuvor beschriebene Kompetenzanalyse eine unternehmensinterne Prüfung ist und keine Informationen über zukünftige Markterfolge liefert.

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