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Kein Hexenwerk: 7 Zutaten für einen erfolgreichen Change-Prozess

„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Diese Küchenweisheit stammt nicht etwa aus den Zeiten der Digitalen Transformation, sondern wird dem griechischen Dichter Heraklit zugeschrieben. Vor 2500 Jahren schon wusste er, Veränderung gehört zum Leben – auch zum Geschäftsleben.

Die Gründe, die Firmen zu Veränderung zwingen, sind vielfältig: Das eine Unternehmen entdeckt neue Märkte in Asien und muss seine Organisationsstruktur auf die anstehende Expansion hin anpassen. Maschinenbauer sind häufig in dieser Situation, wie etwa die Firma Grimme, Weltmarktführer unter den Herstellern von Kartoffelmaschinen.

Auf die Märkte in Afrika, Südamerika und Asien zu reagieren, macht es für Grimme unumgänglich, permanent die eine oder andere „Stellschraube“ zu justieren. Andere Firmen hingegen werden durch rückläufige Absatzzahlen zu Change gezwungen und müssen in der Folge Personal abbauen. Die großen Druckmaschinenhersteller Heidelberg oder König & Bauer sind illustre Beispiele. Aber auch regulatorische Änderungen zwingen Firmen, sich neu zu definieren.

In der Praxis haben die meisten Firmen, die einige Jahre auf dem Markt sind, mindestens einen Veränderungsprozess hinter sich. Das scheint zunächst nicht beunruhigend, schließlich stellen sich die Unternehmen neu auf, um gestärkt weiter arbeiten zu können. Schaut man allerdings hinter die Kulissen, stell man Ernüchterndes fest: Nach verschiedenen Studien erweisen sich gerade mal 10 bis 20 Prozent aller Change-Projekte als wirklich erfolgreich.

Auf der anderen Seite bedeutet das: In den anderen 80 Prozent wurde viel Unruhe ins Unternehmen gebracht, ohne einen spürbaren positiven Effekt! Damit wird die weit verbreitete Skepsis gegenüber Change erklärbar. Hat ein Unternehmen schon ein paar mehr oder weniger erfolglose Veränderungen hinter sich, schwindet die Bereitschaft der Mitarbeiter spürbar, sich einer weiteren Veränderung aufzuschließen.

Dabei ist das Rezept für einen langfristig erfolgreichen Change-Prozess kein Hexenwerk. Mit diesen sieben Zutaten kann er gelingen:

  1. Nehmen Sie sich Zeit für die Planung – Veränderungsbedarf kündigt sich meist schon länger an. Wenn man nicht mit dem Rücken zur Wand steht und sofort handeln muss, macht sich eine fundierte, wohlüberlegte Vorbereitung bezahlt.

  2. Entwickeln Sie einen mehrstufigen Plan für die Umsetzung. Nutzen Sie das Prinzip der schwäbischen Kehrwoche. Erst oben beim Vorstand anfangen, dann die Organisation runterarbeiten.

  3. Holen Sie die Mitarbeiter frühzeitig mit ins Boot. Zunächst einmal haben Mitarbeiter oft eine bessere Sicht auf den Markt, weil sie unmittelbar dort arbeiten. Sie kennen die neuralgischen Punkte und können Vorschläge machen – wenn man sie lässt. Haben Mitarbeiter bei einer Change-Strategie mitgewirkt, ist ihre Bereitschaft zur Umsetzung ungleich höher.

  4. Als Manager, Frau wie Mann gleichermaßen, sind Sie Vorbild! Vor allem das Commitment des Vorstands, der Geschäftsführer, der Oberchefs, der Führungskräfte ist für den Erfolg einer Veränderungsmaßnahme wichtig. Die Mitarbeiter beobachten Sie genau und haben feine Antennen, ob Change auch von oben getragen wird.

  5. Machen Sie sich auf Widerstände, auf Skepsis gefasst. Jede Neuerung bringt anfangs Unsicherheit. Ist der Veränderungsplan erst einmal bekannt gemacht, kommt nach einer Phase des Erstaunens oder gar der Lähmung oft Protest. Den sollten Sie vorwegnehmen.

  6. Sorgen Sie für „Quick-Wins“, schnelle Erfolgserlebnisse, an denen alle Beteiligten sehen können, dass sich die Veränderung lohnt.

  7. Halten Sie ein Auge darauf, dass die Mitarbeiter weiter engagiert bleiben und mit Ihnen an einem Strang ziehen, anstatt dass die Bereitschaft zur Veränderung erlahmt oder der Prozess vernachlässigt wird.

Manchmal treffen Veränderungen ins Mark. Oft aber setzt ein erfolgreich abgeschlossener Prozess positive Kräfte frei und motiviert die Beteiligten zu einem befreiten Neuanfang. Damit haben Sie allemal das richtige Rezept für die Zukunft Ihres Unternehmens. Probieren Sie`s aus!

(Dieser Beitrag wurde bereits auf Unternehmensinspiration - Impulse outside the box, dem Blog der mensch & kommunikation GmbH veröffentlicht.)

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